Michael Triegel Stilleben mit Walnuessen. 1995.


Michael Triegel "Stilleben mit Walnüssen". 1995.
Michael Triegel
1968 Erfurt – lebt in Leipzig
Mischtechnik auf Hartfaser. Unsigniert. Hinter Glas in einem breiten, schwarz lackierten Plattenrahmen gerahmt.
WVZ Schwind G, 48 mit abweichenden Maßangaben.
In Michael Triegels Werk sind die Einflüsse der altmeisterlichen Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts deutlich erkennbar. Das selbe gilt insbesondere auch für seine Stillleben, welche er in einem Interview wie folgt charakterisiert: "Über das bloße Dasein der Dinge hinaus wollen meine Bilder deren 'Geworfensein' thematisieren, worauf auch die immer wiederkehrende kalte Steinplatte als Untergrund zurückzuführen ist. Es geht mir also weniger um die Feier der Sinneslust wie den Flamen, noch um die moralisierende Vanitasthematik der protestantischen Niederländer. Bei den Stilleben fühle ich mich am ehesten den Spaniern verwandt, vor allen Zurbarán und Cotán. Das Physische soll in seiner Wirkung gesteigert werden und auf das Metaphysische verweisen." (Karl Schwind [Hg.]: Michael Triegel : im Spiegel die Welt = the world in the mirror. Köln 2003, S. 105–106)
Weiterhin führt Triegel aus: "… und es gibt dann solche, die den Formen einer Blüte nachspüren, den Kontrast verschiedener Oberflächen untersuchen, das Auge täuschen oder schöne Malerei bieten wollen und die nicht zuletzt Auge und Hand des Malers trainieren, das Formenrepertoire anreichern für die aus der Phantasie entstehenden Bilder." (ebenda, S. 106)
Die vorliegende Arbeit im Miniaturformat beschreibt die verschiedenen Texturen der Walnuss auf einer schlichten ockerfarbenen Fläche vor tiefschwarzem Hintergrund – eine Bildidee, die nicht zuletzt an das ikonische und sakral anmutende "Agnus Dei" des spanischen Malers Francisco de Zurbarán erinnert.
Die Ecke des Malträgers o.re. leicht gestaucht. Malschicht an der äußersten Bildkante u.re., u.li. und o.li. mit kleiner Fehlstelle, die Fehlstelle o.li. von Künstlerhand (?) retuschiert.
Maße: 6,5 x 8,8 cm, Ra. 19,5 x 28 cm.
Michael Triegel
1968 Erfurt – lebt in Leipzig
1990–95 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Arno Rink. 1995–97 Meisterschülerstudium bei U. Hachulla. Seit 1990 regelmäßige Studienaufenthalte in Italien, Großbritannien und der Schweiz. Auf Empfehlung von Werner Tübke erhielt er seinen ersten kirchlichen Auftrag, dem weitere in diesem Bereich folgten. Darüber hinaus entstanden Gemälde, Zeichnungen und Grafiken mit Landschaften, Stillleben und Porträts, die sich stilistisch überwiegend an den Malern der italienischen Renaissance und des Manierismus orientieren.


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