TAPESTRY 'HISTOIRE DE JERUSALEMME DELIVREE',


TAPESTRY 'HISTOIRE DE JERUSALEMME DELIVREE', Regence, monogrammed FVH (Jan Frans Van der Hecke, died 1705), the drawings for the design by V. JANSSENS (Victor Janssens, 1658-1736) and A. COPPENS (Agustin Coppens 1668-1740), circa 1700/10.
Border with the writing 'scribit nomen suum' from the 7th canto of 'Jerusalemme delivree'. Verso old owner's label with the inscription 'Tapisserie Chiffre d'Amour, Gobelin, toute soie, venant de la collection du Pasteur Goulden de Sedan et de son neuveu Augustin Goulden de Reims (Heidisieck)'. H 350 cm, W 260 cm.

Provenance:

- Former collection of Pasteur Goulden de Sedan.

-'Succession de M. le pasteur Goulden de Sedan' Auction, 23.-27.3.1920, Paris.

- From a Paris collection.TAPISSERIE 'HISTOIRE DE JERUSALEMME DELIVREE', Régence, monogr. FVH (Jan Frans Van der Hecke, gest. 1705), die zeichnerischen Vorlagen von V. JANSSENS (Victor Janssens, 1658-1736) und A. COPPENS (Agustin Coppens 1668-1740), um 1700/10.
Darstellung einer unter Bäumen sitzenden jungen Frau mit 2 Schafen, 'Armin' in einen Baumstamm ritzend. Im Hintergrund Personen, kleine Wälder, Flusslandschaft, Gebirge Tiere und Häuser. Feine Blumen- und Blätterbordüre mit Schriftzug 'scribit nomen suum' aus dem 7. Gesang von 'Jérusalemme délivrée'. Verso alte Besitzeretikette mit Bezeichnung 'Tapisserie Chiffre d'Amour, Gobelin, toute soie, venant de la collection du Pasteur Goulden de Sedan et de son neuveu Augustin Goulden de Reims (Heidisieck)'. H 350 cm, B 260 cm.

Provenienz:


- Ehemals Sammlung Pasteur Goulden de Sedan.


- Auktion 'Succession de M. le Pasteur Goulden de Sedan, 23.-27.3.1920, Paris.


- Aus einer Pariser Sammlung.





Feine Tapisserie mit gut erhaltenen Farben.





Das Musée de Cluny erwarb 1920 in der oben erwähnten Auktion zwei Tapisserien - die eine stellte 'Roman de Persée', die andere 'Le combat de Lérian contre Persée' dar. Andere Tapisserien aus dieser Sammlung wurden von der Wildenstein Collection in New York erworben.





Die Szene der hier angebotenen Tapisserie bezieht sich auf den 7. Gesang des 1581 veröffentlichten Werks von Torquato Tasso (1544-1595). Goffredo, General der Christlichen Armee, der mit den Kreuzrittern Jerusalem belagerte, versprach dem Feldherrn Rinaldo, ihn mit seiner Tochter Almirena zu verheiraten, sobald die Stadt erobert sei. Der Herrscher von Jerusalem, Argante, hörte davon und bat den General um einen dreitägigen Aufschub der Schlacht. Auf unserer Tapisserie wird eine Szene aus der Episode mit Rinaldo und Armida dargestellt: Die Hexe Armida hatte zahlreiche Kreuzfahrer gefangen genommen, die von Rinaldo befreit wurden. Armida verliebte sich in den jungen und mutigen Ritter und hielt ihn mit Hilfe eines Zaubertrankes fest. Rinaldo wurde aber von seinen Gehilfen befreit und entkam, Armida blieb zurück, und ihr Schloss wurde von Dämonen zerstört. Die Szene zeigt den Anfang ihrer Trauer.





Das Monogramm BB weist auf eine Manufaktur in Brüssel hin; das Monogramm FVH steht für Jan Frans Van der Hecke, einen Brüsseler Teppichwirker, der bis 1705 tätig war.





Ein Vertrag vom 12.2.1702 belegt, dass eine Darstellung der Armida im Atelier von G. van der Borcht und J. Le Clerc hergestellt wurde. Diesem Vertrag ist zu entnehmen, dass die Entwurfszeichnungen von V. Janssens und A. Coppens stammen. Janssens war ein sehr renommierter Historienmaler; seine Handschrift ist in der feinen Darstellung der Figuren der hier angebotenen Tapisserie erkennbar. Ähnliche Figuren finden sich auch in seiner Darstellung der 'Hommes illustres', die heute Bestand der Sammlungen des Schloss Bruchsal bei Karlsruhe ist.

Coppens war vor allem für Landschaftsdarstellungen bekannt; ähnliche Landschaften finden sich u.a. bei der 'Histoire de Moise', heute Bestand der königlichen Sammlungen im Musée d'Art in Brüssel.







Die hier angebotene Tapisserie ist Bestand einer Folge, deren dazugehörigen Szenen - mit identischer Bordüre und Massen - am 16.12.1922 in der Galerie Petit verkauft wurden. Es handelte sich hierbei um die Szenen 'Recherche de Rinaldo' sowie 'Les amours de Rinaldo et Armida'.





Lit.: H. Göbel, Wandteppiche, I. Die Niederlande, Leipzig 1923; I, S. 397. J. Thuillier (Ed), Vouet (Ausstellungskatalog), Paris 1990/91; S. 512-518. G. Delmarcel, La tapisserie flamande du XVe au XVIIIe siècle, Tielt 1999; S. 312 und 322 (Angaben über die sog. 'peintres cartonniers').




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